Autorinnen
Anna-Karina Renziehausen, Barbara Löhde, Doreen Rocholl, Yvana Glasenapp
Einleitung
Für die Kolleg*innen von FDM-NDS ist die Tagung FDM@Campus in Göttingen eine gute Gelegenheit, sich sowohl mit Forschenden und FDM-Mitarbeitenden aus Niedersachsen und darüber hinaus zu vernetzen. In diesem Jahr haben wir die Gelegenheit genutzt, einen Blick zurück auf erste Erfolge im Projekt zu werfen, als auch gemeinsam auf aktuell geplante Aktivitäten zu schauen.
In einem kurzen Vortrag haben wir zum Einstieg einen Einblick in die Struktur der Landesinitiative und Erfolge aus den drei Säulen gegeben.
Im zweiten Teil sind wir mit den Teilnehmenden der Session tiefer in einzelne Projektbereiche eingetaucht. In einem World-Café-Format haben wir die Bereiche Data Literacy Zertifikatskurse, Angebote für FDM-Personal und FDM-Leuchtturm-Projektideen näher beleuchtet. Ziel war es, dabei aktiv mit den Teilnehmenden zu diskutieren und Feedback zu sammeln.
Ergebnisse aus dem World-Café:
1. Data Literacy Zertifikatskurse
Im Zusammenhang mit dem Ziel, ein niedersachsenweites Data Literacy Zertifikat zu entwickeln, wurde an der Universität Göttingen ein Einführungskurs für Bachelor- und Masterstudierende konzipiert. Ab dem Wintersemester 2025/26 wird das Modul „Data Literacy and Research Data Management“ mit 4 ECTS als reguläre Veranstaltung angeboten – auch Promovierende können den Kurs im Workshop-Format belegen. Nach dem ersten Durchlauf werden Konzept und Materialien als Open Educational Resources (OER) frei verfügbar sein. In einer engagierten Diskussion brachten die Teilnehmenden verschiedene Aspekte zur zukünftigen Ausweitung des Kursangebots auf Landesebene ein. Dabei stand insbesondere die Frage im Mittelpunkt, wie der Kurs auch an anderen Hochschulen in Niedersachsen etabliert und eine hochschulübergreifende Anerkennung der 4 ECTS-Punkte ermöglicht werden kann.
2. Angebote für FDM-Personal:
Neben den bereits bestehenden Angeboten wurden Veranstaltungen speziell für Forschende gewünscht. Diese sollen praxisbezogen und disziplinspezifisch und für verschiedene Kenntnisstände geeignet sein. Auch wurden sich von der Landesinitiative mehr Schulungs- und Infomaterialien zur Nachnutzung für die FDM-Mitarbeitenden gewünscht. Bei den Themenwünschen waren Rechtsthemen wie Datenschutz oder Lizenzen ganz weit vorne mit dabei.
3. FDM-Leuchtturm-Projektideen
In der Säule 3 von FDM-NDS können weitere Projekte gefördert werden, welche innovative Lösungen rund um das Forschungsdatenmanagement entwickeln. Die Teilnehmenden konnten Themen nennen, die ihnen spontan einfallen und für die sie das Potential eines solchen Projektes sehen. Dabei wurden mehrfach verschiedene Formen von Medien zur Wissensvermittlung genannt, die sich ohne zusätzliche Ressourcen selten umsetzen lassen – Erklärvideos, Lernspiele und kuratierte Materialien zur Nachnutzung. Auch das Erstellen von Success Stories von Forschenden in Form von Interviews und Videos könnte FDM-Lösungen in die Breite tragen. Zusätzlich wurde deutlich, dass auch für Vernetzungstreffen weitere Ressourcen gewünscht werden, um den Aufbau von Communities zu fördern. Ein mögliches Angebot von KI-Tools im FDM wurde kritisch diskutiert, hier kommt es sehr auf die Fragestellung an, ob ein KI-Angebot das Datenmanagement verbessern oder sogar verschlechtern kann.
Ausblick
Der Austausch mit den Teilnehmenden, die zum Großteil selbst als FDM-Beratungspersonal tätig sind, war sehr lebhaft und anregend. Es wurden neue Perspektiven eingebracht, aber auch bestehende Überlegungen bestätigt. So sind wir gerade dabei einen Kurs zum Thema Umgang mit personenbezogenen Daten/Datenschutz zu konzipieren. Die erste Durchführung des Kurses ist für 2026 geplant. Die Materialien werden natürlich zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden.
Der Wunsch nach hochwertigen und dadurch aufwendigen FDM-Materialien sowie nach zusätzlichen Vernetzungs-Formaten kann durch die gestarteten und zukünftig beginnenden Säule-3-Projekte berücksichtigt werden.
Die engagierte Diskussion um das Data Literacy Modul ergab, dass Studierende bei einer künftigen Öffnung des Kurses für Gasthörer*innen aller niedersächsischen Hochschulen vorab klären sollten, ob an ihrer Heimathochschule ein gleichwertiges Modul zur Anerkennung besteht. Der Vorschlag, die Rolle der Data Stewards aus Säule 2 auch in diesem Zusammenhang zu stärken – etwa durch Unterstützung bei der Bekanntmachung, und der Durchführung des Kurses sowie bei der Gewinnung von Lehrenden – wird aufgegriffen, um den Kurs langfristig als festen Bestandteil der Hochschullehre in Niedersachsen zu verankern.
