Workshop: Datenkompetenz im Fokus:
Angebote, Qualitätssicherung und Vernetzung
Tage
Organisator*innen
Teilnehmende
Beschreibung des Workshops:
Die Anforderungen im Arbeitsbereich Forschungsdatenmanagement (FDM) sind in den letzten Jahren gestiegen. Data Stewards gelten dabei als Bindeglied zwischen der Forschung und dem FDM. Um im digitalen Zeitalter anschlussfähig zu bleiben, braucht es nicht nur die Vermittlung von Datenkompetenzen, sondern auch eine standort– und institutionenübergreifende Vernetzung. Nur so können sie die aktuellen Entwicklungen in ihrem dynamischen Arbeitsfeld aufnehmen und zur Verbesserung der notwendigen Kompetenzen für das FDM in der Forschung beitragen.
In diesem Workshop haben wir uns deshalb den Themen Datenkompetenzaufbau und Vernetzung von Data Stewards in vier Blöcken gewidmet: 1) Übersicht der Kompetenzentwicklungsangebote, 2) Kompetenzaufbau kooperativ gestalten, 3) Einbindung und Vernetzung von Data Stewards und 4) Qualitätssicherung und Standards.
Rahmen der Veranstaltung:
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Themenwoche Digitale Kompetenz in der Wissenschaft der VolkswagenStiftung, parallel zu drei weiteren Workshops, vom 02.12.2024 – 04.12.2024 im Xplanatorium Schloss Herrenhausen, Hannover (Herrenhäuser Str. 5, 30419 Hannover) statt.
Organisation:
Der Workshop „Datenkompetenz im Fokus, Qualitätssicherung und Vernetzung“ wurde in Kooperation der Landesinitiativen Forschungsdatenmanagement Niedersachsen, Sachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen organisiert. Teilnehmende Personen wurden durch das Organisationsteam eingeladen.
Hauptverantwortlich:
Dr. Yvana Glasenapp (FDM-NDS)
Dr. Lioba Schreyer (fdm.nrw)
Dr. Barbara Weiner (SaxFDM)
Dr. Beate Ulrike La Sala (HeFDI)
Kontak:
Dr. Yvana Glasenapp –
yvana.glasenapp (at) zuv.uni-hannover.de
Dr. Lioba Schreyer –
lioba.schreyer (at) uni-due.de
Mehr Informationen zu den vier Themen Blöcken des Workshops:
Block 1: Übersicht der Kompetenzentwicklungsangebote
Organisationsteam: Dr. Barbara Weiner, Carolin Hundt und Benjamin Golub-Overbeck
Im Block 1 des Workshops wurde über aktuelle Datenkompetenz-Initiativen und -angebote in Deutschland berichtet und diese beispielhaft vorgestellt, sowie weitere Initiativen und Angebote erfasst. In Gruppenarbeiten wurden Datenkompetenzen spezifischen Playern zugeordnet, sowie deren Zielgruppen zugewiesen. Im Fokus stand dabei die zukünftige Gestaltung des Kompetenzaufbaus für wissenschaftsunterstützende Rollen unter Berücksichtigung etablierter Tools und Formate. Zur Ergebnissicherung wird eine Übersicht der Datenkompetenzen, Zielgruppen und Player erarbeitet. Zur Vorbereitung auf den Workshop wurden vorhandene Initiativen auf einer interaktiven Deutschlandkarte verortet, diese wurde beispielhaft gezeigt und soll im Rahmen der Love Data Week 2025 mit anderen Quellen zusammengelegt werden, sodass ein aktueller Überblick zu Angeboten und Initiativen in Deutschland entsteht.
Block 2: Kompetenzaufbau kooperativ gestalten
Organisationsteam: Christina Schröder, Dr. Janna Neumann und Anna-Karina Renziehausen
Im zweiten Block des Workshops stand die Beschäftigung mit Angeboten zum Kompetenzaufbau im FDM im Mittelpunkt. Langfristiges Ziel ist die koordinierte und kooperative Weiterentwicklung bestehender Weiterbildungs- und Zertifizierungsangebote im FDM. Ein erster Schritt bestand darin, zentrale Kriterien zur Beschreibung dieser Angebote zu definieren – darunter Struktur, Studienform, Zielgruppe, Zugangsvoraussetzungen und Methodik. Auf dieser Basis wurden bestehende Angebote systematisch erfasst und diskutiert. Die daraus entstandene Übersichtstabelle soll die Vergleichbarkeit der bestehenden Angebote erleichtern, Potenziale für eine gemeinsame Nutzung und Skalierung aufzeigen und als Grundlage für zukünftige Kooperationen dienen. Im Rahmen eines World Cafés wurden zudem Voraussetzungen, Herausforderungen und möglichen Formen der Zusammenarbeit diskutiert. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Ausbildungsangeboten für Data Stewards und weiterem FDM-Personal. Um die Vernetzung in diesem Bereich zu fördern, wurde eine Austauschgruppe zu diesem Themenbereich gegründet, die sich gezielt mit Weiterbildungsangeboten für diese Zielgruppen befasst. Ein Auftakttreffen ist zeitnah geplant. Darüber hinaus hat die Diskussion in Block 2 auch Angebote für Studierende und Forschende einbezogen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nach Zielgruppen sortiert und in die weiteren Planungen einfließen, um generische und fachspezifische Angebote auf allen Ebenen besser zu verknüpfen.
Block 3: Einbindung und Vernetzung von Data Stewards
Organisationsteam: Dr. Yvana Glasenapp, Dr. Beate La Sala und Daniela Hausen
Im Rahmen des dritten Blocks unseres Workshops stand die Vernetzung von Data Stewards im Mittelpunkt. Diese arbeiten häufig eher isoliert, wodurch der Austausch und die Zusammenarbeit in Netzwerken besonders wertvoll sind. Exemplarisch wurden drei Initiativen vorgestellt:
- Lokal: Die Aktivitäten an der Universität Kiel,
- Regional: FDM-NDS,
- National: Die TU9-Initiativen.
Diese Beispiele verdeutlichten die Bandbreite möglicher Ansätze – von lokal begrenzten Projekten bis hin zu deutschlandweiten Initiativen.
In einem interaktiven Format, das sich an das Community Canvas Model anlehnte, griffen wir die Ergebnisse des Projekts Data Stewardship goes Germany auf und entwickelten sie gemeinsam weiter. Die Methode Galeriegang ermöglichte es den Teilnehmenden, Perspektiven auszutauschen und konkrete Ideen zu formulieren.
Das Ziel des Workshops war es, erste Schritte für den Aufbau eines deutschlandweiten Netzwerks zu identifizieren. Durch eine starke Community möchten wir Data Stewards fachlich und strategisch unterstützen und somit ihre wichtige Arbeit nachhaltig stärken. Die Resultate werden mit Partnern wie der AG FDM der TU9 und der NFDI weiterentwickelt, um die deutschlandweite Vernetzung zu stärken.
Intermezzo “FDM-Awareness auf Social Media”
Organisatorin: Carolin Hundt
In diesem Workshop lernten die Teilnehmenden, wie sie Wissenschaftsinhalte gezielt und effektiv in sozialen Medien kommunizieren können. Neben einer Einführung in Plattformen, Zielgruppen und Tools standen die Entwicklung und langfristige Bindung einer Followerschaft im Fokus.
Block 4: Qualitätssicherung und Standards
Organisationsteam: Dr. Barbara Weiner, Dr. Lioba Schreyer
Der letzte Block befasste sich mit Metadaten zur Beschreibung von FDM-Lehr-/Lernmaterialien in Materialsammlungen. Während es bereits viele verfügbare Materialien gibt, ist bisher noch strittig, welche Metadaten ihre Nachnutzung ermöglichen und erleichtern. Die UAG Schulungen/Fortbildungen der DINI/nestor AG Forschungsdaten hat dafür bereits 2020 ein Metadatenschema für Schulungsmaterialien mit Angaben dazu, welche Metadaten verpflichtend und welche optional angegeben werden sollten, veröffentlicht. Das Projekt DALIA hat im Rahmen der NFDI für seine Platform das DALIA Interchange Format (DIF) entwickelt, welches dazu beitragen soll, Lehr-/Lernmaterialien den FAIR-Prinzipien folgend zu veröffentlichen. Auf Basis dieser zwei Metadatenschemata diskutierten die Teilnehmenden, welche Metadaten angegeben werden sollten und ob sie verpflichtend oder optional sein sollten. Unter den Teilnehmenden waren auch Vertreterinnen beider Organisationen. Die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit den Metadatenschemata für Schulungsmaterialien wurden per Abstimmung zusammengetragen. Dabei wurde festgehalten, wo es Einigkeit unter den Teilnehmenden gab und wo weiterer Diskussionsbedarf bestand. Die Ergebnisse wurden den Teilnehmenden und den Vertreterinnen der UAG Schulungen/Fortbildungen und von DALIA mit der Einladung und Bitte, diese für ihre weitere Entwicklung der Metadaten nachzunutzen, weitergeleitet. Der Mehrwert der Diskussion bestand neben einer konkreten Festlegung und Übereinstimmung zu einer Reihe von verpflichtenden Metadaten (wie Autor, Erstellungsdatum, Titel, Identifier…) vor allem in der Sensibilisierung für die Komplexität der vorgestellten Metadatenschemata und der Notwendigkeit für Community-weite gemeinsame Standards. Ein Folgeworkshop zum Thema wird von DALIA anvisiert.
Weitere Workshops, die in der Themenwoche stattfanden:
Code for Science oder: Bessere Forschung durch bessere Forschungssoftware-kompetenzen
Themenschwerpunkte waren unter anderem die Verankerung von Forschungssoftware in Institutionen, Best Practices, Kompetenzentwicklung und nationale sowie internationale Kooperationen. Der Workshop setzte auf interaktive Formate wie Impulsvorträge, Breakout-Sessions und World-Cafés, um relevante Fragestellungen zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Ziel war es, konkrete Maßnahmen zu skizzieren, um Institutionen und Akteure zu befähigen, Forschungssoftware gezielter einzusetzen.
Research Data and Software Competencies
In englischer Sprache wurden drei zentrale Themen behandelt: die Identifikation fehlender oder unterrepräsentierter Kompetenzen in bestehenden Rahmenwerken, die Entwicklung effektiver Lehrmethoden für Forschende und die gemeinsame Erarbeitung von Strategien für Bildungsressourcen und Schulungsprogramme. Neben kurzen Expertenvorträgen gab es interaktive Kleingruppensitzungen, deren Ergebnisse im Plenum diskutiert wurden.
FDM mit geringen Ressourcen?
Im Fokus standen der kollegiale Austausch, überregionale Schulungsangebote und die gegenseitige Unterstützung von FDM-Referent:innen, Bibliotheken, Rechenzentren und der Verwaltung. Organisiert von vier Hochschulen, umfasste der Workshop Posterpräsentationen, ein Barcamp und interdisziplinären Austausch mit anderen Veranstaltungen der Themenwoche.